sinchug.pages.dev

Ist die Vogelgrippe für Hunde gefährlich?

Virus springt nun auf Haustiere über - Experten alarmiert: „Bereiten Sie sich auf eine mögliche Pandemie vor'

Stand:

Von: Teresa Toth

Kommentare

Die aviäre Influenza sorgt unter Fachleuten für wachsende Besorgnis. Inzwischen sind auch Hunde und Katzen betroffen. Es handle sich demnach um eine „schleichende Pandemie'.

New Jersey - Die Vogelgrippe hat sich zu einer ernstzunehmenden Bedrohung für Säugetiere ausgeweitet. Anfänglich waren von dem Virus ausschließlich Geflügel und Wildvögel betroffen. Aktuelle Meldungen belegen, dass das Virus jetzt auch Hunde und Katzen infiziert. Bereits zuvor wurde das Virus bei Milchkühen nachgewiesen. Dies führt zu eindringlichen Warnungen von Expertinnen und Experten.

„Seien Sie auf eine potenzielle H5N1-Pandemie vorbereitet', warnt eine Gruppe von amerikanischen Forschern in einem Artikel, der im Fachmagazin Science publiziert wurde. Die Experten erläutern darin, dass in den USA zahlreiche Fälle von Vogelgrippe bei Katzen festgestellt wurden. Insbesondere der Bundesstaat New Jersey sei betroffen.

„Schleichende Pandemie' unter Haustieren: Vogelgrippe-Fälle bei Katzen mehren sich in den USA

Die Fachleute sprechen sogar von einer „stillen Seuche' unter Hunden und Katzen. Das Virus habe sich als besonders gefährlich für Hauskatzen herausgestellt. Diese könnten sich durch Kontakt mit kranken Vögeln, aber auch durch unzureichend sterilisiertes Tierfutter oder infizierte Milchprodukte anstecken.

Influenza-A-Virus H5N1 - Vogelgrippe

Die Vogelgrippe, auch als aviäre Influenza bekannt, ist hauptsächlich eine Erkrankung von Vögeln, die durch Influenza A-Viren hervorgerufen wird. Obwohl eine Übertragung auf Menschen selten vorkommt, kann sie dennoch auftreten und zu schweren Krankheitsverläufen führen. Trotz des Risikos für schwerwiegende Erkrankungen beim Menschen gibt es gegenwärtig global keine Anzeichen für eine dauerhafte Mensch-zu-Mensch-Übertragung von aviären Influenzaviren.

Quelle: Robert Koch-Institut

Vogelgrippe-Virus besitzt enormes Ausbreitungspotenzial: „Sofortiges Handeln notwendig'

Laut dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) ist es zudem besorgniserregend, dass es mittlerweile auch Infektionen bei Beschäftigten in der Milch- und Geflügelindustrie in den Vereinigten Staaten gibt. Obwohl das CDC das gegenwärtige Risiko für die öffentliche Gesundheit als gering einstuft, beobachtet es die Situation aufmerksam und arbeitet mit den Bundesländern zusammen, um Personen mit Tierkontakten zu überwachen.

Die Forscher appellieren in ihrem Artikel: „Obgleich die meisten Fälle (beim Menschen, Anm. d. Red.) leicht verlaufen sind, kann die Vogelgrippe schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen, und angesichts des Ausbreitungspotenzials von H5N1 ist umgehendes Handeln unerlässlich.'

H5N1: Bisher keine Vogelgrippe-Fälle beim Menschen in der EU registriert

Die Experten plädieren für eine intensivere Kooperation bei der Entwicklung neuartiger Impfstofftechnologien sowie für eine beschleunigte Genehmigung von Pandemie-Impfstoffen. Darüber hinaus werden neue Pandemiepläne gefordert, welche unterschiedliche Krankheitsszenarien und Immunisierungsstrategien in Betracht ziehen.

Das österreichische Sozialministerium unterstreicht, dass in der EU bis dato keine Fälle von Vogelgrippe beim Menschen festgestellt wurden. Es rät dennoch zu präventiven Maßnahmen - darunter die Meidung von direktem Kontakt mit Wildvögeln und Nutzgeflügel sowie sorgfältige Handhygiene. (tt)


  • mit