Hundeführerschein bezüglich Listenhunden
Besteht eine Hundeführerscheinpflicht in Nordrhein-Westfalen?
Nein, bis zum jetzigen Zeitpunkt ist die Absolvierung des Hundeführerscheins in Nordrhein-Westfalen nicht obligatorisch. Dennoch sind Besitzer sogenannter Listenhunde dazu angehalten, ihre Sachkenntnis (oder Fachkunde) zu belegen. Ebenso ist eine Überprüfung des Hundehalters erforderlich, falls das Tier eine Schulterhöhe von vierzig Zentimetern bzw. ein Gewicht von zwanzig Kilogramm überschreitet.
Wer benötigt einen Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen?
Interessenten, die die Absicht hegen, sogenannte Listenhunde zu halten, sind verpflichtet, ihre Sachkenntnis zu belegen. Ein möglicher Weg, dies zu realisieren, ist das Ablegen einer Hundeführerscheinprüfung. Sollte der eigene Vierbeiner eine Schulterhöhe von 40cm oder ein Gewicht von 20kg überschreiten, so muss auch der jeweilige Tierhalter einer Begutachtung unterzogen werden. Vielfach wird diese Überprüfung in Form eines Fachgespräches mit einem amtlich bestellten Veterinär durchgeführt. Gelegentlich kann jedoch auch bereits der theoretische Abschnitt der Hundeführerscheinprüfung als hinreichend betrachtet werden. Hingegen obliegt allen übrigen Hundehaltern der Erwerb des Hundeführerscheins auf freiwilliger Basis.
Auf welche Weise erlangt man einen Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen?
Zum Erwerb des Hundeführerscheins ist es unabdingbar, sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Prüfungsteil erfolgreich zu absolvieren. Hierbei wird im Rahmen der theoretischen Prüfung das spezifische Fachwissen des Halters im Kontext des Themas „Hund' eingehend geprüft. In diesem Zusammenhang werden mittels eines Multiple-Choice-Tests diverse Fragestellungen aus mannigfaltigen Sachgebieten, die sämtlich einen Bezug zum Hund aufweisen, zur Beantwortung vorgelegt.
Es sind insgesamt fünfunddreißig Fragen zu beantworten, deren variabler Anteil sich aus den nachstehenden Fachbereichen zusammensetzt:
- Verhalten in sozialen Kontexten
- Kommunikationsformen
- Grundlagen der Lerntheorie, Erziehungsprinzipien, Ausbildungsaspekte
- Umgang mit Angst- und Aggressionsverhalten
- Artgerechte Haltung sowie umfassende Pflege
- Wissen über Hunderassen
- Fütterung, Aspekte der Gesundheitspflege und Reproduktion
- Rechtliche Aspekte der Hundehaltung
Für die Bearbeitung dieser Fragestellungen wird üblicherweise ein Zeitfenster von sechzig Minuten eingeräumt. Um den theoretischen Abschnitt der Prüfung erfolgreich zu meistern, müssen mindestens achtzig Prozent der gestellten Fragen korrekt beantwortet werden. Nach erfolgreicher Bewältigung wird die Berechtigung zur Teilnahme an der praktischen Prüfung erteilt. Diese erteilte Zulassung behält ihre Gültigkeit für einen Zeitraum von drei Jahren.
Der praktische Prüfungsteil stellt eine Gehorsamkeitsüberprüfung dar, die in Interaktion mit dem eigenen Hund absolviert wird. In diesem Rahmen wird das Verhalten des Hundes in diversen alltäglichen Szenarien genauestens evaluiert. Es kommt vor, dass diese Begutachtung auch in belebten Fußgängerzonen oder in gastronomischen Einrichtungen stattfindet. Hierbei wird der Vierbeiner auf seine präzise Folgsamkeit getestet; er sollte sich keinesfalls von äußeren Einflüssen irritieren lassen. Der exakte Inhalt der Prüfung kann nicht vorab offengelegt werden, da sich die Teilnehmer sonst lediglich auf spezifische Inhalte konzentrieren würden. Gleichwohl gibt es bestimmte Fähigkeiten, welche der Hund beherrschen sollte, um seine Erfolgsaussichten beim Bestehen der praktischen Prüfung maßgeblich zu steigern.
Hierzu gehören die Befehle:
- Sitz, Platz, Steh (wobei mindestens zwei dieser Anweisungen abrufbar sein müssen)
- Ein zuverlässiger Rückruf
- Das Kommando "Bleib"
Des Weiteren ist es von Bedeutung, dass der Hund fähig ist, an entspannter Leine zu laufen und dabei gelassen zu bleiben, unabhängig von den Geschehnissen in seiner Umgebung.
Dürfen Hilfsmittel bei der Hundeführerscheinprüfung in Nordrhein-Westfalen eingesetzt werden?
In der Tat ist die Verwendung einiger Hilfsmittel während der Prüfung zulässig. Im Allgemeinen sind die nachfolgend aufgeführten Hilfsmittel in den meisten Fällen gestattet:
- Ein Halsband (klassisch)
- Ein Halsband mit integriertem Zugstopp
- Ein Hundegeschirr
- Ein Halti (sofern situationsbedingt nötig)
- Ein Maulkorb (bei entsprechender Notwendigkeit)
- Eine reguläre Führleine
- Eine Schleppleine (ausschließlich zum Trainieren des Rückrufs)
- Eine Hundepfeife
- Ein Clicker
Sollten zusätzliche Hilfsmittel über die genannten hinaus erforderlich sein, muss im Vorfeld bei der prüfenden Person in Erfahrung gebracht werden, ob deren Einsatz gestattet ist oder nicht.
Welche Kriterien sind maßgeblich, um den Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen zu machen?
Um eine Teilnahme an den Prüfungen überhaupt erst zu ermöglichen, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein:
- Der Hundeführer (die verantwortliche Person) muss ein Mindestalter von sechzehn Jahren erreicht haben.
- Das Tier (der Hund) muss zum Prüfungszeitpunkt mindestens zwölf Monate alt sein.
- Der Hund muss zwingend gechipt sein (als Nachweis seiner Identifikation).
- Es sind aktuelle und gültige Schutzimpfungen vorzuweisen.
- Der Abschluss einer gültigen Hundehaftpflichtversicherung ist obligatorisch.
Es ist möglich, dass zusätzlich weitere Auflagen existieren, die von der jeweiligen Kommune abhängig sind. Es empfiehlt sich daher dringend, sich frühzeitig diesbezüglich zu informieren, um böse Überraschungen bei der Registrierung zur Prüfung zu vermeiden.
Empfehlungen zur Vorbereitung auf die Hundeführerscheinprüfung in Nordrhein-Westfalen:
Der Prozess der Prüfungsvorbereitung unterteilt sich in zwei wesentliche Phasen: Zum einen die Schulung des Hundebesitzers für den theoretischen Prüfungspart und zum anderen die intensive Vorbereitung des Mensch-Hund-Gespanns auf den praktischen Abschnitt der Prüfung. Aus diesem Grund erweist es sich zumeist als äußerst ratsam, einen entsprechenden Vorbereitungskurs gemeinsam mit dem Vierbeiner zu belegen. Hierbei spielt es keine Rolle, ob die Kursinhalte digital oder in Präsenz vermittelt wurden. Insbesondere aufgrund finanzieller Aspekte und potenziell langer Anfahrtswege avanciert die Online-Hundeschule derzeit für zahlreiche Interessenten zunehmend zu einer bevorzugten Option, welche sich gleichermaßen exzellent für die Prüfungsvorbereitung einsetzen lässt. Wer bereits über reichlich Erfahrung im Umgang mit Hunden verfügt und lediglich seine Prüfungsreife kontrollieren möchte, dem genügt es oft, ein passendes Fachbuch zu erwerben und dessen Inhalte erneut intensiv zu studieren.
Um sich auf den theoretischen Abschnitt der Prüfung vorzubereiten, erweist sich der Erwerb und das anschließende Studium eines themenrelevanten Fachbuches oftmals als völlig ausreichend. Der Buchmarkt bietet schon etliche Werke an, welche explizit auf die Anforderungen des Hundeführerscheins zugeschnitten sind. Nicht selten inkludieren diese Publikationen auch Selbsttests, die eine Überprüfung des persönlichen Kenntnisstandes ermöglichen. Die Dauer der Vorbereitungsphase für die praktische Prüfung variiert signifikant, je nachdem, wie souverän der Hund bereits die essenziellen Grundbefehle beherrscht. Dies kann von wenigen Wochen bis zu etlichen Monaten reichen, wobei alle Zeitspannen denkbar sind. Es gilt zu beachten: Jede Kombination aus Mensch und Hund ist einzigartig und erfordert demzufolge eine maßgeschneiderte Vorbereitung auf die bevorstehende Prüfung. Es ist stets zu vergegenwärtigen, dass jeder weitere Versuch der Prüfung mit zusätzlichen finanziellen Aufwendungen verbunden ist. Folglich ist es ratsamer, im Vorfeld lieber einen längeren Zeitraum zu investieren, um ausgiebig zu trainieren, und somit die Prüfung bereits beim ersten Anlauf zu absolvieren, anstatt unzureichend vorbereitet anzutreten und eventuell zu scheitern.
Welche Kosten fallen für den Hundeführerschein in Nordrhein-Westfalen an?
Entscheidet man sich für eine eigenständige Prüfungsvorbereitung, die durch adäquate Fachliteratur unterstützt wird, so fallen die finanziellen Aufwände tendenziell gering aus. Die Mehrheit der Hundebesitzer entscheidet sich jedoch dafür, umfassende Kurspakete bei Hundeschulen zu buchen, um sich zielgerichtet auf die Prüfung vorzubereiten. Eine solche umfassendere Vorbereitung ist selbstverständlich mit höheren Ausgaben verbunden. Die eigentlichen Gebühren für die Prüfungsabnahme belaufen sich auf ungefähr einhundert Euro je Team aus Mensch und Hund.
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