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Schmerzen am Fußrücken nach Umknicken

Fuß nach außen umgeknickt / Knöchel verstaucht

Ein verstauchtes Sprunggelenk stellt eine der allerhäufigsten Beeinträchtigungen in der Orthopädie und Sportmedizin dar. Es existieren diverse Verletzungen wie Bänderrisse, Knochenabsplitterungen, Schäden an der Syndesmose sowie Kapselverletzungen, welche tiefgreifende Konsequenzen für die betroffene Person nach sich ziehen können. Insbesondere leiden die Betroffenen unter Schmerzen an der Außenseite des Fußes, sobald dieser nach innen umknickt.

Die Fußexperten von Lumedis stehen Ihnen gerne für Beratung und Behandlung zur Verfügung. Hier können Sie unsere Terminvereinbarung tätigen.

Diese Abhandlung wurde zuletzt von Dr. Bela Braag einer Überarbeitung unterzogen. Dr. Braag ist der ausgewiesene Fußspezialist in der Praxis Lumedis in Frankfurt am Main. Lumedis ist darauf spezialisiert, Fußerkrankungen umfassend zu diagnostizieren und zu therapieren. Darüber hinaus gehören die Sportorthopädie und die Bewegungsanalyse zu seinen therapeutischen Schwerpunkten, was ihn zu einem Spezialisten für die nicht-operative bzw. konservative Orthopädie macht.

Gerne erteilt Ihnen unser Fußspezialist mit seinem umfassenden Erfahrungsschatz in einem persönlichen Termin Auskunft!

Was ist ein umgeknickter Knöchel?

Schwellungen und Schmerzen im Bereich des Knöchels im Fußbereich resultieren oft aus einem Umknicken des Knöchels über die äußere Kante. Insbesondere Trägerinnen von hohen Absätzen und aktive Sportler sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Durch dieses Umknicken können Knochen und Bänder in Mitleidenschaft gezogen werden, was sich häufig in ausgeprägten Schwellungen und Einblutungen ins umliegende Gewebe manifestiert. Am verbreitetsten ist eine Überdehnung der Bänder, bei der der Knöchel lediglich verstaucht (Distorsion) ist. Die Behandlung besteht in den meisten Fällen aus Schonung und Ruhigstellung; bei spezifischen Verletzungen kann jedoch in seltenen Fällen eine operative Intervention notwendig sein. Es ist essenziell, eine optimale Behandlung sicherzustellen, um nachfolgende Schäden zu vermeiden.

Weitere aufschlussreiche Informationen finden Sie in den folgenden Artikeln:

Ursachen

Das Umknicken des Fußes zur Außenseite (Supinationstrauma) tritt vornehmlich bei Sportarten auf, die Sprünge beinhalten, wie beispielsweise Fußball, Handball oder Tennis. Beim Landen nach einem Sprung knickt der Fuß über den Außenknöchel. Ebenso kann beim Gehen oder Laufen auf unebenem Terrain wie Waldwegen oder Kopfsteinpflaster ein Supinationstrauma entstehen. Auch das Tragen unpassender Schuhe oder zu hoher Absätze kann als Ursache in Betracht gezogen werden.

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Ihre Spezialisten bei chronischer Bandinstabilität

Ihre Bandverletzung am Sprunggelenk heilt nicht zügig ab, Sie benötigen eine zweite Meinung oder es hat sich bereits eine Chronifizierung eingestellt? Die Fußexperten aus Frankfurt von Lumedis nehmen Ihren Fall gerne an! Wir sind besonders gut darin, Betroffenen, die immer wieder umknicken, unter chronischer Instabilität im Sprunggelenk leiden oder Spätfolgen eines Umknicktraumas erfahren, zu helfen. Insbesondere unsere 3D-Druckmessplattengestützte Ganganalyse unterstützt uns maßgeblich dabei, Ihnen Linderung zu verschaffen!

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Das sind die möglichen Folgen!

Eine potenzielle Konsequenz des Supinationstraumas ist der Bänderriss. Beim Umknicken des Fußes über die Außenkante erfahren die drei Außenbänder eine erhebliche Beanspruchung. Wenn die Dehnbarkeit der Bänder übermäßig strapaziert wird, kann es zu einem Riss kommen. Es kann jedes Band isoliert reißen oder eine Kombination aus zwei gerissenen Bändern vorliegen. In seltenen Fällen kann es sogar zum Riss aller drei Außenbänder kommen. Weitere mögliche Begleitverletzungen können vorkommen.

vorkommen.

Darstellung der Außenbänder am Knöchel (Bänderriss)

  1. Fersenbein (Calcaneus)
  2. Außenband (Ligamentum fibulotalare anterius = LFTA)
  3. Würfelbein (Os cuneiforme)
  4. Außenband (Ligamentum fibulotalare posterius = LFTP)
  5. Syndesmoseband
  6. Kahnbein (Os naviculare)
  7. Außenband (Ligamentum fibulocalcaneare)

Personen, die vermehrt auf den Außenkanten ihres Fußes laufen, sind einem erheblichen Risiko durch Umknickverletzungen ausgesetzt. Mittels einer Laufbandanalyse lässt sich eine Supinationsfehlstellung (Gehen auf der Außenkante) diagnostizieren und korrigieren!

Die Supination hat eine Inversion von mindestens -1°.

Bänderriss

Ein Bänderriss am Sprunggelenk geht aufgrund der Verletzung von Blutgefäßen oft mit erheblichen Einblutungen in das umliegende Gewebe des Fußes einher. Diese Einblutungen können zu ausgeprägten Schwellungen und Blaufärbungen führen. Schmerzen treten bei einem Bänderriss meist bereits beim Aufsetzen des Fußes auf den Boden auf. Anfangs lassen sie sich noch präzise lokalisieren und sind stechend; im Verlauf verteilen sie sich jedoch oft dumpf über den gesamten Fuß. Es kann zu einem Gefühl der Instabilität beim Gehen kommen. Häufig sind das Aufsetzen des Fußes und ein normaler Bewegungsablauf nicht mehr möglich.

Weitere Informationen erhalten Sie auch in unserem Artikel:

Fraktur des 5. Mittelfußknochens

Durch das Umknicken des Fußes nach außen kann es zum Bruch (Fraktur) des fünften Mittelfußknochens kommen. Der fünfte Mittelfußknochen verbindet die kleine Zehe mit den Fußwurzelknochen. Bei einem Umknicken können verschiedene Formen einer akuten Fraktur auftreten, die entsprechend unterschiedlich behandelt werden müssen. Bei der sogenannten Jones-Fraktur handelt es sich um eine basisnahe Querfraktur ohne Gelenkbeteiligung. Da die Blutversorgung in diesem Bereich begrenzt ist, treten Heilungsstörungen nicht selten auf. Bei konservativer Therapie ist mit einer Ruhigstellung für 8 bis 12 Wochen zu rechnen. Bei operativer Therapie kommen Schrauben oder Drähte zum Einsatz, wobei üblicherweise eine kürzere Ruhigstellungsphase ausreicht. Gegen einen operativen Eingriff sprechen jedoch die allgemeinen operativen Risiken. Die Abrissfraktur (Avulsionsfraktur) hingegen bezeichnet einen knöchernen Ausriss am Sehnenansatz des kurzen Wadenbeinmuskels (M. peroneus brevis). Üblicherweise erfolgt eine konservative Therapie mittels Ruhigstellung für 6 bis 8 Wochen. Bei verzögerter Heilung oder Komplikationen ist eine operative Therapie mittels Stabilisierung durch Schrauben möglich. Beide Arten von Knochenbrüchen sind im Röntgenbild diagnostizierbar.

Weitere Informationen finden Sie in den Artikeln:

MFK 5 Fraktur (Fraktur der Basis des Os metatarsale 5)

  1. M. peroneus brevis Sehne
  2. MFK 5-Basis (Ansatz der M. peroneus brevis Sehne)
  3. Retinaculum extensorum inferius (Ligamentum cruciforme cruris)
  4. MT5 Basisbruch (Fraktur der Basis des Os metatarsale 5 = Jones Fraktur)

Außenknöchelbruch

Ein Außenknöchelbruch beschreibt den Bruch des unteren Wadenbeinknochens (distale Fibulafraktur) und zählt zu den sehr häufig vorkommenden Frakturen. Am häufigsten entsteht er, wenn der Fuß beim Aufsetzen nach außen umknickt (Supinationstrauma). Die verschiedenen Arten von Außenknöchelbrüchen werden nach Weber klassifiziert und benannt. Diese weit verbreitete Klassifikation richtet sich nach der Position des Bruchs. Bei der Weber A Fraktur befindet sich der Bruch an der unteren Spitze des Außenknöchels. Das Band, das Schien- und Wadenbein miteinander verbindet (Syndesmose), bleibt unversehrt. Bei der Weber B Fraktur liegt der Bruch auf Höhe des Bandes, welches in der Regel mitverletzt ist. Die Weber C Fraktur führt immer zu einer Instabilität des Gelenks, da der Bruch oberhalb der Syndesmose lokalisiert ist und diese stets gerissen ist. Weber B und C-Frakturen werden üblicherweise operativ mit Platten und Schrauben behandelt. Unkomplizierte Weber A Frakturen ohne gravierende Begleitverletzungen, bei denen die Knochenfragmente nicht signifikant gegeneinander verschoben sind (nicht-disloziert), können meist konservativ mittels Ruhigstellung therapiert werden. In sehr komplexen Fällen mit offenen Frakturen, die die Haut durchdringen, oder bei Trümmerbrüchen kann zunächst eine vorübergehende Stabilisierung mittels eines Drahtgerüsts, das außen um den Fuß gelegt wird, für einige Tage bis zur endgültigen Versorgung mit Platten und Schrauben notwendig sein.

Weitere Informationen finden Sie in den Artikeln Knöchelschmerzen und Bruch eines Fußwurzelknochens.

Röntgenbild einer Weber A Fraktur (Außenknöchelbruch)

  1. oberes Sprunggelenk (OSG)
  2. Sprungbein (Talus)
  3. Weber A Fraktur
  4. Wadenbein (Fibula)

Syndesmosebandriss

Als Syndesmose wird das Band bezeichnet, das Schien- und Wadenbein verbindet und maßgeblich für die Stabilität des Sprunggelenks ist. Beim Umknicken des Fußes nach außen kann es zu einem Riss der Syndesmose kommen, oft in Verbindung mit Brüchen des Innen- und/oder Außenknöchels. Es ist jedoch auch ein Syndesmoseriss ohne knöcherne Beteiligung möglich, weshalb ein Riss nach Ausschluss einer Fraktur im Röntgenbild nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden kann. Bei weiterhin bestehendem Verdacht auf einen Syndesmoseriss sollte eine ergänzende Bildgebung mittels MRT des Fußes (Magnetresonanztomografie) in Erwägung gezogen werden.

Dieser Artikel könnte Sie ebenfalls interessieren:

Eine Syndesmosenverletzung zählt zu den am häufigsten übersehenen Bandverletzungen in der orthopädischen Praxis.

MRT Fuß (T2 - horizontal)

  1. vordere Syndesmose (ohne Verletzung)
  2. erheblicher Erguss in der Sehnenscheide der Peroneussehnen (Sehne des M. peroneus longus et brevis)
  3. Achillessehne (unverletzt)
  4. Schienbein (Tibia)

Knochenabsplitterung

Beim Umknicken des Fußes über die Außenkante können Knochenabsplitterungen (insbesondere an der Fibulaspitze) auftreten. Diese können im Rahmen von mehrfragmentären Frakturen vorkommen oder durch einen Ausriss eines Sehnenansatzes am Knochen entstehen. Knochenabsplitterungen am Fuß sind keine Seltenheit. Am Ansatz der Achillessehne (Volkmann Dreieck) am hinteren Schienbein oder am fünften Mittelfußknochen kommen sie häufiger vor. Die Therapie richtet sich primär nach der Art der weiteren Verletzungen und Knochenbrüche.

Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema Knochenabsplitterung.

MRT T2 OSG nach einer Umknickverletzung

  1. erheblicher Bone Bruise im Wadenbein
  2. erheblicher Bone Bruise im Talus (Sprungbein)
  3. Schienbein (Tibia)

Was sind häufige Begleitsymptome?

Nachdem der Fuß nach außen umgeknickt ist, sind eine Reihe von Begleitsymptomen möglich:

  • Bluterguss
  • massive Schwellung
  • Schmerzen
  • Gefühlsstörungen oder Missempfindungen
  • Verletzungen von Haut und Weichteilen
  • Unfähigkeit zu gehen oder Bewegungseinschränkung
  • Gefühl von Instabilität im Gelenk

Schwellung außen

Nach dem Umknicken des Fußes nach außen kommt es häufig zu erheblichen Schwellungen. Das Ausmaß der Schwellung kann nicht als alleiniges Maß für mögliche Verletzungen herangezogen werden. Die Schwellung kann so ausgeprägt sein, dass selbst das Tragen von weiten Schuhen nicht mehr möglich ist. Um das Ausmaß der Schwellung bestmöglich zu begrenzen, sollte der betroffene Fuß geschont, hochgelagert und in der akuten Phase regelmäßig gekühlt werden.

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unseren gesonderten Artikeln:

Fuß umgeknickt, keine Schwellung aber Schmerzen - Was kann das sein?

Wenn der Fuß umgeknickt ist und keine sichtbare Schwellung an der Außenseite vorhanden ist, deutet dies zunächst positiv darauf hin, dass wahrscheinlich keine schwere Bandverletzung vorliegt. Insbesondere wenn es in der Vergangenheit wiederholt zu Sprunggelenksdistorsionen im Außenknöchelbereich gekommen ist, kann es sein, dass trotz ausbleibender Schwellung ein Bänderriss vorliegt. Diese Variante ohne Schwellung ist jedoch verhältnismäßig selten. Weitere denkbare Ursachen könnten sein:

  • Bänderdehnung
    Eine Überdehnung der Bänder kann sich ohne eine sichtbare Schwellung äußern, verursacht jedoch Schmerzen, insbesondere bei Belastung oder Bewegung.
  • Mikrorisse im Bandgewebe
    Kleinere Verletzungen der Bänder oder Fasern, die nicht zwangsläufig zu einer Schwellung führen, können dennoch Schmerzen auslösen.
  • Reizung der Gelenkkapsel
    Beim Umknicken kann die Gelenkkapsel im Fuß gereizt oder verletzt werden, was Schmerzen verursacht, aber nicht immer eine Schwellung zur Folge hat.
  • Muskuläre Überlastung
    Das Umknicken kann auch zu einer Überdehnung der umliegenden Muskulatur oder Sehnen führen, was Schmerzen ohne sichtbare äußere Anzeichen wie eine Schwellung hervorrufen kann.
  • Versteckte Fraktur
    In seltenen Fällen kann ein feiner Haarriss im Knochen vorhanden sein, der keine starke Schwellung hervorruft, aber dennoch schmerzhaft ist.

Sollten Sie weitere Informationen benötigen, empfehlen wir Ihnen, unseren Artikel "Schmerzen am Knöchel außen ohne Schwellung" zu lesen.

Fuß umgeknickt, keine Schwellung aber Schmerzen - Was kann das sein?

Wenn der Fuß umgeknickt ist, jedoch keine Schwellung auftritt, aber Schmerzen - insbesondere im Ruhezustand - präsent sind, kommen verschiedene Ursachen in Betracht:

  • Bänderdehnung oder leichte Bänderverletzung
    Eine Überdehnung der Bänder kann Schmerzen verursachen, ohne dass es zu einer sichtbaren Schwellung kommt. Dies ist oft bei einer leichten Verstauchung der Fall.
  • Reizung oder Überdehnung von Sehnen
    Auch die Sehnen können durch das Umknicken gereizt oder überdehnt werden. Dies kann Schmerzen hervorrufen, ohne dass eine sichtbare Schwellung entsteht.
    Insbesondere an die Peronealsehnen am Außenknöchel muss gedacht werden.
  • Kapselverletzung
    Die Gelenkkapsel kann bei einem Umknicken verletzt oder gereizt werden. Dies verursacht Schmerzen, aber nicht immer eine sichtbare Schwellung.
  • Mikroverletzungen/Haarrisse im Knochen
    Kleinere Risse oder Verletzungen des Weichgewebes (z. B. Muskeln, Bänder) könnten Schmerzen verursachen, sind aber möglicherweise nicht ausreichend, um eine Schwellung hervorzurufen.
  • Nervenirritation/Nervenreizung
    Durch das Umknicken könnte ein Nerv im Fuß gereizt worden sein, was Schmerzen verursacht, jedoch keine Schwellung. Diese Verletzung verursacht besonders Schmerzen im Ruhezustand.

Hämatom / Bluterguß

Nach dem Umknicken des Fußes nach außen kann es zur Ausbildung eines deutlichen Blutergusses (Hämatom) kommen. Dieser entsteht durch Einblutung in Weichteile, Fett und das Unterhautfettgewebe. Ein sehr ausgeprägtes Hämatom deutet auf die Verletzung eines größeren Blutgefäßes hin, wie beispielsweise beim Riss eines Bandes, ist aber kein sicheres Zeichen für einen Bänderriss. Kühlen, Hochlagern und Schonung des Fußes können eine Vergrößerung des Hämatoms eindämmen oder verhindern.

Fuß umgeknickt und nun Schmerzen an der Außenseite

Das Umknicken des Fußes nach außen führt häufig zu Verletzungen von Sehnen und Bändern. Meistens liegt lediglich eine Überdehnung der Bänder (Distorsion) vor, die außer Schonung und konservativen Maßnahmen wie Hochlagern, Kompression und Kühlen keiner weiteren Therapie bedarf. Jedoch kann auch eine reine Distorsion erhebliche Schmerzen an der Außenseite verursachen. Durch starke Schwellung oder Einblutungen in das Gewebe des Knöchels entstehen weitere Nervenreizungen und Schmerzen. Ähnlich wie das Ausmaß der Schwellung ist auch die Intensität der Schmerzen kein verlässlicher Indikator für die zugrunde liegende Verletzung. Nach dem Umknicken des Fußes nach außen können neben Schmerzen am Außenknöchel auch Schmerzen im gesamten Fuß, im Knie, der Hüfte und der Wirbelsäule auftreten, da diese durch die Ausweichbewegung beim Umknicken stark beansprucht werden. Die unmittelbaren Schmerzen an der Außenseite nach dem Umknicken sind meist punktuell einschießend und werden im weiteren Verlauf mit zunehmender Schwellung dumpfer, drückend und diffuser.

Alternative Ursachen, die Schmerzen am Fuß verursachen können, finden Sie auch unter unseren Themen Fußschmerzen, Schmerzen im Fuß an der Außenseite und Innenbanddehnung im Knie.

Diagnose

Nach einem Umknicken des Fußes nach außen sind vielfältige Verletzungsarten denkbar. Nach einer genauen Erfassung des Unfallhergangs erfolgt eine klinische Untersuchung, die sowohl passive als auch, wenn möglich, aktive Bewegungen des Fußes umfasst. Anschließend wird in der Regel eine Röntgenbildgebung durchgeführt. Liegt eine komplizierte Fraktur vor, kann eine CT-Untersuchung (Computertomografie) zur Operationsplanung notwendig werden. Bei Verdacht auf Verletzungen von Sehnen, Bändern oder Weichteilen ist eine MRT (Magnetresonanztomografie des Fußes) indiziert.

Wann ist ein Röntgenbild sinnvoll?

Im Röntgenbild können vor allem die knöchernen Strukturen des Fußes, des Sprunggelenks und des Unterschenkels in mehreren Ebenen dargestellt und beurteilt werden. Auch wenn eine präzise Beurteilung von bindegewebigen Strukturen wie Bändern nicht möglich ist, liefert das Röntgenbild Hinweise auf deren Verletzung, wie beispielsweise eine Knochenabsplitterung oder einen Außenknöchelbruch.

Röntgenbild eines gesunden oberen Sprunggelenks (Sprunggelenk von vorne = Sprunggelenksgabel)

  1. Wadenbein (Fibula)
  2. Außenknöchel (Fibulaspitze)
  3. oberes Sprunggelenk ohne Auffälligkeiten
  4. Innenköchel
  5. Schienbein (Tibia)

Wann braucht man ein MRT vom Sprunggelenk?

Mittels MRT (Magnetresonanztomografie) können sowohl Knochen als auch Weichteile wie Muskeln, Sehnen und Bänder präzise beurteilt werden. Wenn nach der klinischen Untersuchung und einer konventionellen Röntgenaufnahme die Beteiligung von Bändern oder Sehnen weiterhin unklar bleibt, kann eine MRT erforderlich sein.

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: MRT vom Fuß

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlung des Fußes nach einem Umknicken nach außen ist stark von den daraus resultierenden Verletzungen abhängig. Als Erstmaßnahmen können Schonung, Kühlung und Hochlagern meist bereits eine Linderung der Symptome bewirken. Sollten sich ausgeprägte Hämatome oder massive Schwellungen entwickeln, ist eine Untersuchung des Fußes und eine Röntgenbildgebung angeraten. In Abhängigkeit der Befunde kommen konservative Therapien mittels Schiene, Gips und Bandagen oder in seltenen Fällen eine Operation in Betracht.

Schiene

Bei einem verstauchten Knöchel nach dem Umknicken des Fußes nach außen werden häufig Schienen eingesetzt. Diese sollen die Stabilität des Sprunggelenks stärken, indem sie die Bänder unterstützen und ein erneutes Umknicken vor der vollständigen Ausheilung der Verstauchung verhindern. Das Tragen der Schienen ist meist über mehrere Wochen erforderlich. Auf dem Markt existieren unterschiedliche Schienen von diversen Herstellern, die sich in der Handhabung und aufgrund ihrer Ausdehnung in der Möglichkeit, festes Schuhwerk zu tragen, unterscheiden. Besonders verbreitet sind Aircast® Schienen. Diese bestehen aus einer Art Kunststoffklammer, die von unten um die Ferse herum bis zu den Außen- und Innenknöcheln gelegt und mit Klettverschlüssen fixiert wird. An den Innenseiten der Kunststoffklammer befindet sich ein luftgefülltes Polster. Ein seitliches Umknicken ist aufgrund der Kunststoffklammer nicht möglich. Somit sind ein Wiedereinstieg ins Training und ein Muskelaufbau mit maximaler Sicherheit für den Bandapparat gewährleistet. Die Schiene kann so lange getragen werden, wie ein Gefühl von Instabilität besteht. Nach einigen Wochen ist es jedoch notwendig, die Bänder wieder darauf vorzubereiten, ihre Funktion vollständig zu übernehmen. Meist wird die Schiene dann nur noch bei spezifischen Belastungen getragen.

Schienen sind in allen Varianten erhältlich. Sie können die Funktion der Außenbänder vollständig ersetzen oder lediglich unterstützen.

Bandage

Die häufigste Konsequenz des Umknickens nach außen ist die Verstauchung des Knöchels. Dabei liegt zwar eine Bänderdehnung vor, jedoch keine Verletzung der Bänder selbst. Dennoch bleibt oft ein Gefühl von Instabilität im Gelenk bestehen, das durch das Tragen von Bandagen, die zusätzlich stützen und stabilisieren, deutlich verbessert werden kann. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Bandagen von verschiedenen Herstellern, die bei einem verstauchten Knöchel eingesetzt werden können. Für eine korrekte Unterstützung ist vor allem auf die richtige Seite und die passende Größe zu achten. Bandagen werden bei leichteren Verletzungen oder beim Wiedereinstieg in den Sport empfohlen.

Tape/Kinesiotape

Bei einem verstauchten Knöchel nach dem Umknicken des Fußes nach außen kommen zwei verschiedene Tape-Methoden zum Einsatz. Das klassische Sporttape kann zur Unterstützung der Stabilität der Außen- und Innenbänder während Belastungsphasen angebracht werden. Es besteht aus breitem, festem Tape, das in kurzen Streifen aufgeklebt wird. Es stärkt und stützt die Bänder von außen, vermittelt das Gefühl einer verbesserten Stabilität und kann ein erneutes Umknicken verhindern. Da dieses Tape sehr fest und starr ist, sollte es keinesfalls rundum geklebt werden, um Einschnürungen zu vermeiden. Zudem sollte es nur während des Trainings getragen werden, da die Bänder im Alltag durch normale Belastung weiter in ihrer Stabilität gestärkt werden sollen. Beim Kinesiotape hingegen handelt es sich um buntes, selbstklebendes, hochelastisches Baumwollband, das unter Zug geklebt wird, um die muskuläre Funktion zu unterstützen. Es ist wasserfest und kann unter Socken und Schuhen mehrere Tage lang dauerhaft getragen werden. Um gezielt bestimmte Muskeln zu stärken und Schmerzen zu lindern, sollte es von Physiotherapeuten oder anderen geschulten Fachkräften angelegt werden.

Infiltration von Hyaluron (z.B. SportVis)

Wenn eine Verstauchung des Knöchels mit Bänderüberdehnung ohne weitere Verletzung vorliegt, kann eine Infiltration von Hyaluron (z.B. SportVis®) direkt in das Weichteilgewebe des Sprunggelenks die Heilung unterstützen und beschleunigen. Hyaluron ist ein natürlicher Bestandteil von Knorpel und Gelenken und kann zur Stabilität von Bändern beitragen. Die Injektion wird in der Regel zweimal verabreicht: Das erste Mal frühzeitig nach dem Umknicken und erneut nach einigen Tagen. Lumedis hat gute Erfahrungen mit SportVis® gemacht, da es insbesondere die Schwellneigung und die Heilung positiv beeinflusst.

Wie lange dauert die Heilung?

Die Heilungsdauer von Verletzungen, die beim Umknicken des Fußes nach außen entstanden sind, kann sehr langwierig sein. Es ist strikt darauf zu achten, die Handlungsanweisungen zu befolgen. Eine angemessene Schonzeit ist unerlässlich, um die Stabilität des Sprunggelenks vollständig wiederherzustellen. Eine zu frühe, zu starke Belastung birgt ein hohes Risiko erneuter, schwerwiegender Verletzungen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass eine Operation notwendig wird. Je nach Diagnose und Therapie ist mit einer Heilungsdauer von 4 bis 12 Wochen zu rechnen.

Für Informationen zur Heilungsdauer einer Bänderdehnung oder eines Risses am Fuß lesen Sie gerne folgende Artikel:

Wie hilft eine Laufbandanalyse der Rehabilitation und Prävention?

Um einem erneuten Umknicken des Fußes nach außen und damit einer Verstauchung des Knöchels entgegenzuwirken, kann eine Laufbandanalyse des Laufverhaltens durchgeführt werden. Während Stand-, Gang- und Laufanalysen bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf dem Laufband erfolgt eine Videoaufzeichnung des Laufverhaltens. Mittels einer 3D-Druckpunktanalyse kann die Fußstellung beurteilt werden. In Kombination kann dann exakt unterstützendes Schuhwerk ausgewählt werden. So lässt sich einem erneuten Umknicken aufgrund des Laufstils oder der Fußstellung nicht angepasster Schuhe bestmöglich entgegenwirken. Darüber hinaus wird auf Basis der erhobenen Daten ein individuelles Trainingsprogramm mit abgestimmten Übungen erstellt. Dies führt zu einer verbesserten Stabilität der Gelenke.

Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema Laufbandanalyse.

Fußabdruck beim Laufen

Durchschnittlicher Fußabdruck beim Laufen von einem Rückfußläufer.

Welche Übungen können durchgeführt werden?

Nach Verletzungen des Fußes, die durch ein Umknicken nach außen entstanden sind, ist in der Regel eine Schonzeit oder sogar eine Ruhigstellung über mehrere Wochen erforderlich. Während dieser Periode kommt es unweigerlich zum Verlust von Muskelmasse am betroffenen Bein. Bevor eine vollständige Belastung und eine Rückkehr zum Training erfolgen kann, sollte unbedingt mit dem Muskelaufbau begonnen werden, um das Gelenk optimal zu stabilisieren. Beispielsweise kommen hier Übungen auf einem Balancebrett oder einer instabilen Unterlage zum Einsatz.

Sämtliche Trainingsmaßnahmen mit den besten Übungen für Ihren spezifischen Fall werden bei Lumedis stets individuell zusammengestellt. Die Basis hierfür bilden die 3D-Druckdaten der Laufbandanalyse. Durch ein gezieltes Übungsprogramm stabilisieren Sie Ihr Sprunggelenk, sodass zukünftige Distorsionstraumen deutlich seltener auftreten.

Wer kann uns ein Bild schicken, welches wir an dieser Stelle veröffentlichen dürfen?

Wir freuen uns, wenn Sie uns mit Bildmaterial unterstützen könnten, das wir anonym auf Lumedis veröffentlichen dürfen. Bitte erteilen Sie uns in Ihrer E-Mail ein Nutzungsrecht, das Sie jederzeit wieder zurückziehen können. Von Röntgenbildern / MRTs / CTs - wenn möglich die Originalbilder in hoher Auflösung (bitte keine Bildschirmfotografien) senden. Damit helfen Sie anderen, ihre Erkrankung besser zu verstehen und einzuschätzen. Bilder bitte an info@lumedis.de senden. Vielen Dank und herzliche Grüße, Ihr Nicolas Gumpert.

Unserer Fußspezialisten

Wir stehen Ihnen in unserer Fußsprechstunde gerne beratend zur Seite!