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Geringfügig erhöhter Blutdruckspiegel

Arterielle Hypertonie bei erwachsenen Personen

Unglücklicherweise genügen Anpassungen der Lebensführung (allein) nur in Ausnahmefällen. In solchen Situationen ist die Einnahme von Arzneimitteln für die betroffenen Personen unumgänglich. Als präferierte Initialtherapie (zur Senkung des Blutdrucks) werden fünf Hauptkategorien von Medikamenten erachtet:

ACE-Inhibitoren (Hemmer des Angiotensin-konvertierenden Enzyms)
Oftmals tragen diese Wirkstoffe die Endsilbe -pril in ihrer Bezeichnung, beispielsweise Enalapril, Lisinopril, Ramipril oder Perindopril (als gängige Beispiele). ACE-Inhibitoren unterbinden die Synthese von Angiotensin II, einer Substanz, die bekanntermaßen Blutgefäße verengt, und tragen auf diese Weise zur Absenkung des arteriellen Drucks bei. Die am häufigsten auftretende unerwünschte Begleiterscheinung ist ein persistierender, trockener Hustenreiz, der ungefähr fünf bis zehn Prozent der Behandelten betrifft. In ausgesprochen seltenen Fällen ist das Auftreten einer Gesichtsschwellung oder einer Schwellung im Bereich des Mund- und Rachenraumes (Angioödem) möglich. Ganz generell (oder prinzipiell) zeichnen sich ACE-Inhibitoren jedoch durch eine exzellente Verträglichkeit aus.

Sartane (Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten)
Charakteristischerweise weisen diese Medikamente eine Endung auf -sartan auf, wie etwa bei Candesartan, Valsartan, Irbesartan, Olmesartan oder Telmisartan. Durch eine direkte Blockade des AT1-Rezeptors unterbinden Sartane (oder Angiotensin-Rezeptorblocker) die Effekte des gefäßverengenden Angiotensin II und bewirken somit eine Absenkung des Blutdrucks. Diese Arzneimittelkategorie gilt als nahezu frei von unerwünschten Effekten und wird folglich sehr gut toleriert.

Kalziumantagonisten
Typischerweise findet sich die Endung -dipin in ihren Namen, wie etwa bei Amlodipin, Nitrendipin oder Lercanidipin. Kalziumkanalblocker erzielen eine Blutdrucksenkung, indem sie die kleinen Arterien erweitern (deshalb auch als „Vasodilatatoren' bekannt). Zu den potenziellen unerwünschten Effekten zählen die sogenannten Knöchelschwellungen (oder periphere Ödeme), also Ansammlungen von Flüssigkeit im Bereich der Fußgelenke. Wichtiger Hinweis: Sollte der Blutdruck nicht in den gewünschten Zielbereich absinken, rät man in solchen Fällen zu einer Kombinationstherapie mit einem ACE-Inhibitor oder einem Sartan. Diese kombinierten Wirkstoffe fördern zusätzlich eine Erweiterung der Venen, was eine signifikante Verminderung der erwähnten Ödeme zur Folge hat. Im Gegensatz dazu bewirkt die Verabreichung von Diuretika (oder Entwässerungstabletten) keine vergleichbare Wirkung in Bezug auf die Ödemreduktion. Unerwünschte Effekte manifestieren sich insbesondere zu Beginn der Behandlung und bei der Verwendung höherer Dosierungen. Der Konsum von Alkohol kann die Effektivität der Kalziumkanalblocker mindern; daher empfiehlt es sich, darauf zu verzichten.

Diuretika (oftmals als „entwässernde Mittel' bekannt)
Dazu zählen Wirkstoffe wie Hydrochlorothiazid (HCT), Chlortalidon und Indapamid; darüber hinaus werden auch sogenannte Schleifendiuretika, darunter Furosemid oder Torasemid, besonders bei vorliegenden Nierenfunktionsstörungen angewendet. Ein erhöhter arterieller Blutdruck kann mitunter durch eine übermäßige Ansammlung von Flüssigkeit und Natriumchlorid im Organismus verursacht werden. Einige Patienten hegen die Sorge, infolge der Einnahme eines solchen Arzneimittels zu dehydrieren oder eine vermehrte Blutviskosität zu entwickeln. Bei korrekter Dosierung sind die mit Diuretika verbundenen Risiken (oder potenziellen Gefahren) jedoch als zu vernachlässigen einzustufen. Als primär unangenehm, aber keineswegs gefährlich, erweist sich die Notwendigkeit eines etwas vermehrten Harndrangs. Bei Individuen mit geringen Kaliumspiegeln im Blut sollten Diuretika (oder harntreibende Mittel) nur mit Bedacht verschrieben werden, da bestimmte Arten von Wassertabletten dem Körper Kalium entziehen können. Das Vorhandensein dieser potenziellen Gefahr im jeweiligen Einzelfall kann mittels einer Blutprobe (und deren Analyse) ermittelt werden. Es ist überdies von Bedeutung zu wissen, dass mit zunehmendem Lebensalter das Gefühl des Durstes tendenziell abnimmt. Sollten Sie Diuretika konsumieren, ist es unerlässlich, stets auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Zudem ist bei der Anwendung von Diuretika ein effektiver Schutz vor Sonnenstrahlung ratsam, da diese Gruppe von Arzneimitteln eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Licht hervorrufen kann.

Betablocker
Charakteristisch enden die Bezeichnungen dieser Substanzen auf -olol oder -ol, wie zum Beispiel Metoprolol, Bisoprolol, Nebivolol oder Carvedilol. Neben ihrer blutdrucksenkenden Wirkung gewährleisten Vertreter dieser Pharmakagruppe, dass das Herz keine übermäßig hohe Frequenz annimmt (oder nicht unnötig schnell schlägt). Dies führt zu einem reduzierten Sauerstoffbedarf des Herzmuskels und einer Entlastung des Organs - ein Umstand, der für Personen, die von einer koronaren Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz betroffen sind, vorteilhaft ist. Betablocker sind hingegen ungeeignet für Personen mit einer langsamen Herzfrequenz (Bradykardie) oder einer vorliegenden Asthma-bronchiale-Erkrankung. Ein wichtiger Hinweis für Diabetiker ist, dass Betablocker die Symptome einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) maskieren können.

Zusätzliche Pharmaka
Andere Arzneimittel finden ihre Anwendung beispielsweise bei einer therapieresistenten arteriellen Hypertonie oder richten sich nach dem Vorhandensein spezifischer Komorbiditäten (Begleiterkrankungen). Sollten Sie Fragen haben oder eine Notwendigkeit bestehen, erkundigen Sie sich bitte bei Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt nach den spezifischen Beweggründen für die Ihnen verschriebene individuelle medikamentöse Therapie.