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Frauenarzt Abstrich positiv

HPV-positiv: Was ist nun zu tun?

Habe ich Krebs oder werde ich demnächst an Krebs erkranken?

Ein positives HPV-Testergebnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass Sie an Krebs erkrankt sind. Es zeigt lediglich an, dass im Bereich des Gebärmutterhalses Humane Papillomviren (HPV) detektiert wurden.

Einige HPV-Viren können Krebserkrankungen verursachen, dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Insbesondere bei jüngeren Patientinnen heilt eine HPV-Infektion in den meisten Fällen nach einiger Zeit von alleine wieder ab.

Bei einer persistierenden HPV-Infektion mit bestimmten Virustypen besteht jedoch ein erhöhtes Risiko, im Laufe des Lebens an Krebs zu erkranken oder eine Krebsvorstufe zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für Zervixkarzinom. Jedoch können auch andere Tumorarten, wie Vulva- und Vaginalkarzinome oder Penis-, Anal- und Kopf-Hals-Tumore, durch HPV verursacht werden.

Wie kann ich von HPV geheilt werden?

Die HPV-Infektion selbst ist nicht therapierbar. Das bedeutet, es existieren keine Medikamente oder andere Behandlungsansätze, um eine HPV-Infektion zu bekämpfen.

Allerdings können Folgeerkrankungen wie Krebsvorstufen am Gebärmutterhals von Ärzten erfolgreich behandelt werden. Aus diesem Grund werden Frauen mit einer HPV-Infektion in kürzeren Abständen kontrolliert.

Dies beinhaltet einen erneuten HPV-Test in einem kürzeren Zeitabstand, um zu überprüfen, ob die Infektion eigenständig ausgeheilt ist. Darüber hinaus zeigt der Pap-Test, ob Veränderungen des Gewebes am Gebärmutterhals vorliegen. Bei zusätzlichen Auffälligkeiten kann auch eine Kolposkopie (Scheidenspiegelung) indiziert sein.

Was geschieht bei Gewebeveränderungen als Nächstes?

Weniger stark ausgeprägte Veränderungen bilden sich unter Umständen von selbst wieder zurück. Bei deutlicheren Veränderungen kann es sich jedoch um Krebsvorstufen handeln, welche sich zumeist nicht mehr vollständig zurückbilden. Diese können sich zu Gebärmutterhalskrebs weiterentwickeln. Daher empfehlen Ärzte vorsorglich, diese zu entfernen. Hierfür kommt beispielsweise eine Konisation in Betracht.

Wie und wann habe ich mich infiziert?

HPV-Infektionen sind sehr stark verbreitet: Die Mehrzahl der Menschen infiziert sich im Laufe ihres Lebens mit den Viren. Sie werden hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Dies kann in Form von vaginalem, oralem oder analem Verkehr geschehen. Eine Infektion ist möglicherweise, wenngleich selten, auch beim Petting oder bei intensivem Zungenkuss möglich.

Da die Infektion keine Symptome verursacht, bemerken Sie in der Regel nichts davon. Demzufolge kann die Ansteckung auch bereits Jahre zurückliegen.

Ein negatives Testergebnis in der Vergangenheit (also ohne HPV-Nachweis) muss nicht unbedingt heißen, dass Sie zu diesem Zeitpunkt nicht infiziert waren: Das Virus kann in den Zellen "ruhen" und zu einem späteren Zeitpunkt wieder "aktiv werden". Eventuell war auch die Viruslast so gering, dass sie im Test nicht detektierbar war. Denn: Die Tests sind so konzipiert, dass sie lediglich jene HPV-Infektionen erkennen, die tatsächlich das Krebsrisiko erhöhen können.

Sollte mein Partner oder meine Partnerin sich untersuchen lassen?

Wenn Sie sich in einer Partnerschaft befinden und ein positives HPV-Testergebnis erhalten, dann ist oder war Ihr Partner/Ihre Partnerin vermutlich bereits infiziert.

Wissenswertes

Die häufigste durch HPV verursachte Krebsart ist Gebärmutterhalskrebs. Daher haben Männer ein geringeres Risiko, an HPV-bedingtem Krebs zu erkranken.


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