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Kleidergröße in den USA

Die richtige Konfektionsgröße bestimmen

Wie werden Konfektionsgrößen ermittelt?

Die Konfektionsgrößen basieren auf dem Brustumfang. Bei Männern wird der Brustumfang durch zwei geteilt, bei Frauen werden sechs Zentimeter abgezogen.

Beispiel:

Ein Brustumfang von 88 cm entspricht bei Herren der Konfektionsgröße 44
und bei Damen der Größe 38 (88 cm / 2 - 6 = 38).

Dies ergibt eine recht ungenaue Passform. Um eine Damen-Größe 38 für alle Körpertypen zu gewährleisten, müssten neun verschiedene Varianten produziert werden. Das ist nicht praktikabel. Bei Herren versuchen Sondergrößen wie kurz, bauchig oder lang, ein breiteres Spektrum abzudecken, kommen aber selten zum Einsatz.

Eine Ausnahme bilden Herrenhemden, deren Größe am Halsumfang gemessen wird. Jeans werden häufig nach US-amerikanischem Vorbild mit Bundweite und innerer Beinlänge in Zoll angegeben. Für andere Kleidungsstücke wie BHs, Kopfbedeckungen oder Handschuhe existieren eigene Messmethoden.

Abweichungen in den Richtwerten

Konfektionsgrößen sind nicht standardisiert. Die Marken legen keine verbindlichen Berechnungswerte fest. Sie orientieren sich an Durchschnittsmaßen, die regional variieren. In Europa bestehen erhebliche Unterschiede. Holländische Frauen sind beispielsweise im Durchschnitt 4 cm größer als italienische Frauen.

Durchschnittsgröße der Frauen (Geburtsjahr 1994)1

Holland: 168,7 cm
Italien: 164,6 cm

Zusätzlich basieren manche Durchschnittswerte auf älteren Erhebungen. Die durchschnittliche Körpergröße der Menschen steigt stetig. Ein vor 30 Jahren geltender Wert ist heute möglicherweise zu klein. Das Hohenstein Institut in Bönningheim erfasst seit 1957 Körpermaße für Bekleidungsgrößen. Ein umfangreiches, aktuelles Projekt ist "Size Germany", in Auftrag gegeben von über 80 Bekleidungsfirmen. Dabei wurden seit 2007 über 13.000 Frauen, Männer und Kinder (6-87 Jahre) vermessen. Die Ergebnisse sind jedoch vertraulich und nicht öffentlich zugänglich (unser Grössenempfehlungs-Tool nutzt diese Daten). Das Europäische Komitee für Normung bemüht sich um einheitliche Größen in Europa, scheitert aber an den erheblichen Unterschieden in den Richtwerten und dem mangelnden Interesse der Marken.

Kleidergrößen im realen Leben

Untersuchungen der letzten Jahrzehnte zeigen, dass die Menschen nicht nur in der Körpergröße, sondern auch im Umfang zunehmen. Die Studie "Size Germany" identifizierte die Größen 40 bis 42 als die am häufigsten getragenen Größen. Frauen haben seit 1994 durchschnittlich 5 kg und Männer 4 kg zugenommen. Models tragen oft noch Größe 36 und kleiner.

Weiterhin nimmt der Körperumfang im Laufe des Lebens zu. Dies hängt mit dem Stoffwechsel und der Körperzusammensetzung zusammen. Ab dem 40. Lebensjahr ändert sich der Körperstoffwechsel hin zur Erhaltung der Masse, zuvor ist er auf Wachstum ausgerichtet. Die Ausprägung dieser Veränderungen ist genetisch bedingt. Es lohnt sich daher, die eigene Kleidergröße regelmäßig zu überprüfen.

Dies ist auch deshalb wichtig, weil die Marken unterschiedliche Interpretationsspielräume bei den Kleidergrößen haben. Discounter tendieren zu schmeichelnden Größen. Was nach durchschnittlicher Körpergröße ein „M' ergäbe, wird möglicherweise ein „S' angeboten. Umgekehrt gibt es Modehäuser, die ihre Größen extra klein kalkulieren, um eine junge Zielgruppe anzusprechen. Daher sollte man bei der Kleidergröße stets die aktuellen Maße, die Angaben der Marken und das Herkunftsland berücksichtigen, um die richtige Größe zu finden.