Räuspern und Schleim im Hals
Rachenentzündung - Symptome und Verlauf
Akute Rachenentzündung
Ein erstes Indiz einer Rachenentzündung ist häufig das typische Kratzen im Hals. Folglich treten Halsschmerzen auf, die sich mitunter bis in die Ohren ausbreiten und schmerzhafte Schluckbeschwerden verursachen können. Der Rachen fühlt sich rau und trocken an, oft verspüren Betroffene den Drang zu räuspern oder husten. Ein Blick in den Hals zeigt eine deutlich gerötete und entzündete Schleimhaut im Rachen; bei gleichzeitig vorhandenem Schnupfen kann eine Schleimhautbedeckung bestehen.
Eine durch Atemwegsviren ausgelöste Rachenentzündung kann auch mit Fieber einhergehen. In der Regel treten weitere typische Erkältungssymptome wie eine entzündete Nasenschleimhaut (Schnupfen/Rhinitis), Heiserkeit, wenn die Entzündung auch auf Kehlkopf oder Stimmlippen übergreift, oder Husten bei Beteiligung der Bronchien auf. Eine akute Rachenentzündung im Zusammenhang mit einem grippalen Infekt heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ohne Komplikationen ab.
Starke, grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Halsschmerzen und Kopfschmerzen deuten auf eine bakterielle Superinfektion hin. Ein Blick in den Hals zeigt dann häufig hochrote, geschwollene Mandeln mit weißlich-gelben Belägen (Angina tonsillaris) oder - meist bei Patienten ohne Mandeln - hochrote, verdickte Seitenstränge (Angina lateralis). Zusätzlich sind die Halslymphknoten geschwollen.
Treten Halsschmerzen plötzlich und stark auf, gehen diese mit hohem Fieber und allgemeinem Unwohlsein einher, sollte im Winter an eine echte Grippe (Influenza) gedacht werden. Man sollte so schnell wie möglich den Hausarzt telefonisch kontaktieren und bei starken Beschwerden einen Hausbesuch erbitten.
Bei Verdacht auf eine Mandelentzündung oder Seitenstrangangina sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden, um eine antibiotikabedingte Mandelentzündung oder ein Pfeiffersches Drüsenfieber abzuklären.
Chronische Rachenentzündung
Eine chronische Rachenentzündung entwickelt sich nicht plötzlich, sondern macht sich über Wochen hinweg durch leichte Symptome bemerkbar. Betroffene verspüren ein allgemeines Trockenheitsgefühl im Rachen, müssen sich ständig räuspern und husten zähen Schleim ab. Häufig haben sie auch das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben (Globusgefühl). Der HNO-Arzt unterscheidet je nach Symptomatik zwischen einer atrophischen Form, bei der das lymphatische Gewebe zurückgeht, und einer hypertrophischen oder hyperplastischen Form, die mit Gewebsvermehrungen einhergeht.
Die atrophische Variante, die Pharyngitis atrophicans et sicca, zeichnet sich durch eine besonders zarte, blasse, ausgetrocknete (sicca) Rachenschleimhaut aus, die einem lackierten Erscheinungsbild ähnelt, jedoch oft mit zähen, schmierigen Belägen bedeckt ist. Manchmal sind auch Borken sichtbar.
Die hypertrophische Form kann mit vergrößerten Lymphfollikeln an der Rachenwand einhergehen (Pharyngitis hyperplastica granulosa). Betroffene verspüren häufig ein Fremdkörpergefühl im Hals, das zu Würgereiz und häufigem Räuspern führt. Diese Form kann aber auch die abwärts verlaufenden Lymphbahnen im Rachen befallen und eine Pharyngitis lateralis mit stark geschwollenen Seitensträngen verursachen.
Der Verlauf einer chronischen Pharyngitis hängt maßgeblich von der erfolgreichen Beseitigung der auslösenden Faktoren ab (z.B. trockene Luft, Tabakkonsum, chemische Belastungen).