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Kloster san salvador

Klosterberg Sant Salvador

Einen atemberaubenden Panoramablick offeriert die ehemalige Klosterstätte Santuari de Sant Salvador auf dem gleichnamigen Berg Puig de Sant Salvador. Bereits von der Klosteranlage selbst bietet sich eine Sicht fast über die gesamte Insel. Nach Nordwesten erstreckt sich der Blick bis zum Gebirgszug der Serra de Tramuntana mit seinen tausend Meter hohen Gipfeln.

Bloß fünf Gehminuten entfernt erhebt sich das gigantische Steinkreuz auf dem Es Picot. Von dort aus sieht man bei gutem Wetter, mithilfe des dort installierten Fernrohrs, in Richtung Norden bis zur Bucht von Alcúdia. An der Ostküste reicht die Aussicht von Canyamel im Norden bis nach Porto Cristo. Im Süden kann, bei guter Fernsicht über das Meer, sogar der Archipel von Cabrera ausgemacht werden. Kaum ein anderer Aussichtspunkt im Süden von Mallorca ermöglicht einen derart vollständigen Fernblick über die ganze Insel.

Lage und Anfahrt

Das Santuari de Sant Salvador befindet sich südöstlich von Felantix. Kurz nach dem Ortsausgang auf der Straße in Richtung Portocolom zweigt rechts die MA 4011 ab, die sich über circa sieben Kilometer bis zur Klosteranlage empor windet. Zuerst noch flach durch Felder und Haine, wird die Straße zunehmend steiler und führt in zahlreichen Serpentinen um den Gipfel herum bis zum Gipfel mit dem Kloster, das wie ein schwer befestigtes Schwalbennest am Hang haftet. Hier ist äußerste Vorsicht geboten, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

Viele Radsportler nehmen den Aufstieg nämlich sportlich auf zwei Rädern und wenn sie einem beim Bergabfahren entgegenkommen, kann es auf der schmalen Straße schon mal eng werden. Obendrein lohnt es sich wirklich, schon bei der Anfahrt immer wieder die wechselnden Blickrichtungen zu genießen und so oft wie möglich an Aussichtspunkten anzuhalten. Auch für die Besichtigung der kleinen Kapelle auf halbem Wege sollte man sich Zeit nehmen. Sie ist ein schönes Zeugnis des lebendigen Volksglaubens.

Die Klosteranlage auf dem Puig de Sant Salvador

1992 verließen die letzten Mönche das Kloster auf dem Puig de Sant Salvador. Seitdem wird die Anlage von zwei einheimischen Familien verwaltet, die auch ein ansprechendes Restaurant betreiben. Hier einen Sonnenuntergang und anschließend ein köstliches Abendessen zu erleben, ist für jeden Genießer ein unvergessliches Erlebnis.

Auch Zimmer werden auf dem Puig de Sant Salvador vermietet, seit der Renovierung 2008 verfügen alle 20 Zimmer und die beiden Appartements über eigene Duschen und WC. Trotzdem vermitteln die gewölbten Decken und steinernen Mauern stets ein etwas klösterliches Feeling. Das Santuari de Sant Salvador ist ein Ort für Liebhaber der Ruhe, die sich gerne einfangen lassen von der Mystik eines uralten Wallfahrtsortes.

Auch wenn das Kloster von außen eher wie eine Festung wirkt, wartet die Kirche von innen mit einigen Kunstschätzen auf. Eine Madonnenstatue aus dem 13. Jahrhundert und eine einzigartige Steinschneidearbeit, ein Retabel aus Alabaster aus dem 16. Jahrhundert, sind Zeugnisse der langen Historie der Kirche, die in ihrer heutigen Form aus dem 17. Jahrhundert stammt. Das sehr innige Madonnenbild über dem Portal zum Hof ist noch nicht eindeutig datiert. Auch ein schönes Relief des Abendmahls gibt es im Hof zu bestaunen. Es ist die Nachbildung des Reliefs vom Mirador, dem Portal der Kathedrale in Palma.

Mit dem Rad und zu Fuß zum Santuari de Sant Salvador

Für Fahrradfahrer ist die gewundene Straße zum Santuari de Sant Salvador ein Genuss, vor allem im Frühjahr und Herbst. Im Sommer sollte man bereits gut trainiert sein, wenn man sich die knapp 500 Höhenmeter auf sieben Kilometer Strecke bei sommerlichen Temperaturen zumutet. Selbstverständlich kann man die Strecke auf der Straße auch zu Fuß problemlos zurücklegen, aber schöner ist es sicherlich, nach oben zu fahren und von dort aus eine Wanderung zu unternehmen, beispielsweise zum Castell de Santuari. Das ist eine gut dreistündige Wanderung über zehn Kilometer bergab und bergauf, die über ruhige Wege mitten durch unberührte Natur führt. Auch von der Burganlage aus hat man einen imposanten Blick, beispielsweise zu den Buchten um Portocolom. Fast fühlt man sich bei diesem Anblick an norwegische Fjorde erinnert.

Kurze Spaziergänge führen von der Klosteranlage zum oben schon erwähnten Steinkreuz oder zum nahegelegenen Christkönigsmonument. Die Christusfigur auf dem 30 Meter hohen Turm überragt die urwüchsige Landschaft. Auch vom Christkönigsmonument aus ergeben sich wieder neue Blickwinkel auf die zauberhafte, mallorquinische Landschaft. In der Krypta unter dem Monument verbirgt sich eine kleine Kapelle, die zu Gebet und Meditation einlädt.


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